Grauer Star

Grauer Star – Linsentrübung, Katarakt

Unter einem Grauen Star verstehen Augenärzte eine Trübung der Linse, die das Sehen behindert. Sie ist eine der häufigsten Augenerkrankungen älterer Menschen

In welchem Lebensalter tritt der Graue Star auf?

Prinzipiell kann der Graue Star in jedem Lebensalter auftreten. Die häufiste Form ist die sogenannte Alterskatarakt, die häufig ab dem 60. Lebensjahr auftritt. Die Elastizität der Augenlinse lässt nach, sie trübt sich ein und es treten Verhärtungen auf. Andere Formen des Grauen Stars  können allerdings in seltenen Fällen auch Neugeborene und Jugendliche betreffen (angeborener Grauer Star/ juveniler Grauer Star). 40 Prozent aller Sehbehinderungen sinddieser Erkrankung zuzuschreiben. Durch eine Operation kann das Sehvermögen wieder verbessert werden.

Was begünstigt den Grauen Star?

Wie der Altersstar entsteht ist noch nicht genau geklärt. Es kommen erblichen Faktoren in Frage und einige Risikofaktoren (zum Beispiel Diabetes) sind daran beteiligt. Das Struktureiweiß des Auges verändert sich, so dass es auskristallisiert und es kommt zu einer Trübung der Linse. Eine klare Linse erzeugt scharfe Bilder, bei einer trüben Linse sind die Bilder unscharf.
Physikalisch lässt sich das einfach erklären: Wenn die Linse getrübt ist, dann kann das Licht nicht mehr geradlinig hindurch gelenkt werden, sondern wird gestreut und es können keine scharfen Bilder mehr entstehen.
Die Trübung der Linse geht meist sehr langsam vor sich und dauert Jahre oder sogar Jahrzehnte. Im Alter ist es ein fast normaler Zustand.

Woher kommt der Name "Grauer Star"?

Wer bei Grauer Star an einen Vogel denkt, der irrt. Der Name leitet sich von dem starren Blick ab, den die Patienten hatten, wenn die Krankheit nicht behandelt wurde und sie deshalb erblindeten. Die Linse färbt sich dabei gräulich und trug damit zur Namensgebung bei.

Welche Symptome treten auf?

Die Betroffenen sehen nicht mehr scharf, die Farben verblassen und auch Kontraste sind nicht mehr so gut wahrnehmbar. Die Blendempfindlichkeit ist erhöht und es kann bis hin zur Wahrnehmung von Doppelbilder kommen. Ist der Graue Star weit fortgeschritten beeinträchtigt er stark das Sehvermögen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Zunächst prüft der Augenarzt die Sehstärke. Mit einem Spaltlampenmikroskop untersucht er dann das Auge genauer. Reicht das nicht aus, werden weitere Maßnahmen durchgeführt.
Wichtiger Hinweis: Ab dem 40. Lebensjahr empfiehlt es sich alle zwei Jahre zum Augenarzt zu gehen, damit die wichtigsten Augenerkrankungen frühzeitig erkannt werden.

Rauchen und starker Alkohol als Ursache von Linsentrübungen

Die Augenlinsen reagieren auf verschiedene Schadstoffe mit einer Trübung. Rauchen schädigt sie sowohl durch Stoffwechselprodukte, die im Körper entstehen, als auch durch die im Rauch vorhandenen Inhaltsstoffe. Alkohol schädigt die Augen anhaltend durch die beim Abbau im Körper entstehenden Stoffe.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Die Linsentrübung kann zu einer Veränderung der Brechkraft der Linse führen, so dass zunächst eine Änderung der Brillenwerte therapeutisch ausreichend ist. Die Gabe von Medikamenten ist nicht möglich.
Die effektivste Behandlungsmöglichkeit ist im weiteren Verlauf allerdings die Operation. Dabei entfernt der Arzt die Linse und setzt eine Kunstlinse ein. Die Operation findet normalerweise unter örtlicher Betäubung statt.

Den grauen Star (Katarakt, Linsentrübung) frühzeitig erkennen

Im Normalfall wird empfohlen, ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre einen Augenarzt aufzusuchen – Früher oder später beeinträchtigt der graue Star das Sehvermögen.

 

Um einen Grauen Star zu erkennen wird beim Augenarzt eine Sehschärfenprüfung sowie eine Spaltlampen-Mikroskop-Untersuchung durchgeführt. Zeigt sich dabei eine Linsentrübung können im Anschluss weitere Untersuchungen notwendig werden (z.B. die Gabe von Augentropfen zur Erweiterung der Pupille für eine genaue Netzhautuntersuchung, spezielle Aufnahmen von der Netzhaut, etc.)

Katarakt lässt sich meist durch einen operativen Linsenaustausch beheben. In deutschen OPs führen Fachärzte jährlich weit über 700.000 Staroperationen durch.

Ambulante Behandlung

Bei einer Grauen Star-Operation ersetzt eine Kunstlinse (Intraokularlinse), meist aus Silikon oder Acryl,  die trübe eigene Linse. Oft genügt eine örtliche Betäubung bei diesem Eingriff. Wenn der Patient gesundheitlich stabil ist und von Angehörigen betreut werden kann, präferieren Ärzte hier eine ambulante OP. Im Anschluss daran erfolgt zudem eine engmaschige Betreuung durch den Augenarzt.

 

Grauer Star OP – Video, demnächst hier.

Augenverletzungen

Verletzungen wie Prellungen des Augapfels, Strom- und Blitzschläge sowie offene Verletzungen mit oder ohne eingedrungene Fremdkörper können einem Auge neben der unmittelbaren Schädigung weiteren Schaden zufügen. Solche Ereignisse begünstigen die Entwicklung eines Grauen Stars.

Ein scharfes Bild auf der Netzhaut wird durch die Fukussierende Linse und das einfallende Licht ermöglicht

Die Hornhaut sorgt für eine starke Brechung des einfallenden Lichtes. Gebündelt wird das Licht durch die Linse und den entsprechenden Punkten die sich auf der Netzhaut befinden.
Festgehalten wird die Linse durch Bänder und Fasern des Ziliarkörpers. Dadurch kann sich die Linse wölben oder strecken. Dies wird als Akkommodation bezeichnet. Das Resultat ist eine Scharfstellung des Blickes, wie es bei der Fokussierung einer Kameralinse geschieht.

Diese Teile der Linse sind durch den grauen Star betroffen

Die Rinde sowie der Kern der Linse werden durch die Kapsel umschlossen. Dazwischen befindet sich die subkapsuläre Schicht. So lassen sich die drei Arten der Trübung der Linse erklären:
Als Rindenstar beginnt der Altersstar. Definiert wird er durch eine speichenförmige oder kreisförmige Durchsetzung der Rinde. Er kann sich allerdings auch als subkapsuläre Trübung der Rinde oder Schale bemerkbar machen. Die Schale befindet sich auf der Rückseite der Kapsel. Diese Linsentrübung ist auch Bestandteil der Diabetes-Erkrankung. Für eine wolkige Linse sorgt hingegen der Kernstar.
Bei der erblichen Form des Schichtstars wird lediglich eine Schicht der Linse durch eine Trübung angegriffen, bei einer kranzförmigen Trübung (ebenfalls erbliche Form) wird dieser als Kranzstar bezeichnet.

Symptome des grauen Stars massgeblich von Schweregrad und Ausprägung abhängig

Schleiersehen, Doppelbilder sowie die verfälschte Wahrnehmung von Kontrasten bei dunklen bzw. schlechten Lichtverhältnissen gehören zu häufig auftretenden Symptomen beim grauen Star. Darüber hinaus klagen viele Betroffene im Vorfeld der eigentlichen Erkrankung über ein verstärktes Blendungsempfinden, einen auffälligen Lichtschein um Objekte jedweder Art und um Einschränkungen ihres räumlichen Sehvermögens. Zudem treten oftmals Schwierigkeiten beim Lesen auf.
Welche Beschwerde zu welchem Zeitpunkt und in welchem Umfang überwiegt, hängt in erster Linie von der aktuellen Linsentrübung ab. Dabei spielt es eine wichtige Rolle, welcher Bereich der Linse durch die Erkrankung in Mitleidenschaft gezogen worden sind.
So lässt zum Beispiel bei der  häufig vorkommenden subkapsulären Rindentrübung im Laufe der Zeit die Sehschärfe erheblich nach. Bei dieser Form des Altersstars wir das auf die Augen auftreffende Licht diffus gebrochen, sodass die Betroffenen in der Regel eine deutliche Steigerung ihrer Blendempfindlichkeit erfahren.
Das Sehen in die Ferne wird hingegen vor allem durch den Kernstar beeinträchtigt. In einigen bekannten Fällen verbindet sich die Variante des grauen Stars mit einer erheblichen Kurzsichtigkeit. Wer plötzlich auf die Nähe besser sieht und zuvor weitsichtig war, sollte sich ebenfalls von seinem behandelnden Arzt auf einen Kernstar untersuchen lassen. Außerdem sind Doppelbilder in diesem Zusammenhang ein sehr häufig auftretendes Symptom.

DIE EINZELNEN STADIEN DES GRAUEN STARES
    • Die beginnende Linsentrübung (Cataracta incipiens): Die Sehschärfe ist verhältnismäßig gut. Eine OP ist nicht notwendig.
    • Im Stadium einer fortgeschrittenen Linsentrübung (Cataracta provecta) sprechen Ärzte häufig die Empfehlung für eine Operation aus.
    • Der ausgeprägte graue Star (Cataracta matura) trübt die Linse vollständig.
    • Im Laufe der Zeit entsteht ein überreifer grauer Star, welcher die Linse aufquellen lässt (Cataracta intumescens). Eine Operation ist unumgänglich, da die Gefahr eines steigenden Augeninnendrucks zu groß wird.

Operation: Individuelle, zeitliche Spielräume nutzen

Der Patient kann gemeinsam mit dem betreuenden Augenarzt einen gemeinsamen Termin für die Durchführung einer Operation festlegen.. Zudem hängt die Entscheidung von der aktuellen Trübung sowie den individuellen Ansprüchen des Patienten an das Sehen ab. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der alltäglichen Beeinträchtigung.Häufig wird abhängig von Beruf- und Freizeitgestaltung der OP Zeitpunkt gewählt. 

Keine Altersbeschränkung für gelingende Eingriffe

Grundsätzlich ist ein leichter Schleier vor dem Auge noch kein Grund für eine Operation. Ebenso wenig ist ein fortgeschrittenes Alter kein Grund, sich gegen einen operativen Eingriff zu entscheiden. In 90 bis 95 Prozent der Fälle verbessert sich das Sehvermögen nach der Operation deutlich. Deutsche und internationale Ärzte haben mit der Star-OP zudem einen sehr großen Erfahrungsschatz gesammelt.

Verlauf der Operation bei grauen Star

Sind beide Augen von der Erkrankung betroffen, wird zuerst mit dem Auge begonnen, welches die geringste Sehkraft besitzt. In einem wird dann das zweite Auge versorgt.Im Vorfeld der Operation wird das betroffene Auge örtlich betäubt. Dies geschieht entweder durch eine Injektion oder Tropfengabe. Experten sprechen hierbei vom Einspritzen eines örtlichen Betäubungsmittels (Lokalanästhesie) oder von einer Tropfanästhesie.
Der Vorteil einer Star-OP besteht darin, dass dank eines winzig kleinen Zugangs zur Augenlinse (zwei bis drei Millimeter) die entsprechenden Schnitte im Regelfall keine abschließende Naht benötigen. Im ersten Schritt wird die Linsenkapsel eröffnet. Mit Ultraschall (Phakoemulsifikation) verflüssigt der Augenarzt sowohl Rinde als auch Kern der Linse. Danach saugt er das Material ab. Die hintere und seitliche Linsenkapsel verbleibt an Ort und Stelle. Das Einpflanzen der Kunstlinse erfolgt direkt in den noch vorhandenen Kapselsack der ursprünglichen Linse.
Im Regelfall ist die neue Linse vorerst ein sehr weiches zusammengerolltes oder gefaltetes kleines Teilchen. Nach dem Einführen wird es direkt im Auge entfalte, beziehungsweise entrollt. Anschließend verankert der Arzt dies Kunstlinse mit feinen Haltbügeln im noch bestehenden Kapseloval (Hinterkammerlinse).
Nicht faltbare Linsen, denen größere Schnitte vorausgehen, kommen nur selten zum Einsatz.
Es gibt Situationen, in denen die Kunstlinse (in Form einer Hinterkammerlinse) direkt hinter die Pupille eingepflanzt wird. In diesem Fall muss sie manchmal mit einer Naht fixiert werden. Alternativ besteht die Möglichkeit, eine Kunstlinse direkt vor die Pupille zu platzieren. Letzteres ist der Fall, wenn Patienten bereits früher eine Star-OP im selben Auge hatten oder das Kapselbett nicht mehr vorhanden ist. Sollte der Kapselsack fehlen, ist es möglich, die Kunstlinsen direkt in der Regenbogenhaut zu verankern. Hierfür kommen irisfixierte Linsen zum Einsatz.

Wann erfolgt die Operation des zweiten Auges

Bei normalem Heilungsfortschritt könnte theoretisch das nächste Auge bereits wenige Tage nach dem Eingriff operiert werden. In der Praxis wird jedoch meist mindestens 14 Tage gewartet. Sobald das erste Auge reizlos ist, kann eine OP folgen.
Sollte es nötig sein, Brillengläser nach eine Star-OP anzupassen, kommt dies erst infrage, wenn die Sehstärke wieder stabil ist. Zudem müssen beide Augen wieder gut aufeinander abgestimmt arbeiten. Dementsprechend sind nach einem Eingriff am zweiten Auge nochmals 6 bis 8 Wochen einzuplanen.

Empfehlenswerte Nachbehandlungen

Nach der Operation schützt ein Salbenverband das Auge bis zu Beginn des Folgetages. Bereits kurz nach der Star-OP wird der Patient entlassen. Natürlich darf er noch nicht selbst Auto fahren.
Im Falle einer stationären OP erfolgt die Entlassung meist nach zwei bis drei Tagen.
Unabhängig davon erfolgt nach der Behandlung eine zwei bis drei Wochen andauernde Anwendung von entzündungshemmenden und antibiotischen Augentropfen.
In regelmäßigen, kurzen Abständen kontrolliert der Arzt das operierte Auge. Bei Einsatz von kortisonhaltigen, entzündungshemmenden Augentropfen wird zusätzlich der Augeninnendruck überprüft.
Der Heilungsprozess dauert im Regelfall 6 bis 8 Wochen. Dennoch wird die Sicht bereits ab dem ersten Tag nach dem Eingriff deutlich klarer.

Ist der Austausch einer eingepflanzten Kunstlinse möglich?

Kunstlinsen behalten ihre volle Leistungsfähigkeit im Normalfall ein ganzes Leben lang. Dennoch kann in Ausnahmefällen ein Austausch sinnvoll sein.

Gibt es Risiken?

Grundsätzlich gehört die Star-OP zu einem der sichersten Eingriffe der Medizin, die Komplikationsrate liegt bei <1%. Zu den Komplikationen nach Star-OP gehören unter anderem Infektionen des Augeninnern, Verletzungen der Linsenkapsel, Schwellung der Netzhautmitte, Netzhautablösung sowie eine neuerliche Eintrübung der Linsenkapsel (sogennanter Nachtar).

Manchmal möglich: Nachstar

Häufig kommt es vor, dass sich die hintere, verbliebene Kapsel nach einigen Monaten bis Jahren eintrübt. Daraus resultiert eine Sehverschlechterung, der sogenannte Nachstar. Ein minimaler Lasereingriff (sogenannter YAG-Laser) kann Abhilfe schaffen, indem er die Kapsel zentral wieder öffnet. Licht tritt erneut durch. Das Sehen verbessert sich.

Nachdem an Ihnen eine Star-Operation durchgeführt wurde ist es sinnvoll, der Erkrankung grauer Star vorzubeugen. Hierfür erhalten Sie anwendbare Tipps.

Das Resultat der Star-Operation vervollkommen Sie Folgendermassen:

  • Wenn Sie immer wieder Arznei zu sich nehmen, meistens derartige, die zur Herabsetzung des Augeninnendrucks oder der Blutgerinnung führen, dann ist der behandelnde Doktor darüber in Kenntnis zu setzen, damit er dies bei der Planung der Operation nicht übersieht. Ihr Allgemeinarzt stimmt sich mit dem operierenden Arzt ab und informiert Sie, damit sie bei der weiteren Einnahme Bescheid wissen.
  • Nach der Operation sollte das Auge am besten nicht betastet oder gestreichelt werden, selbst wenn es manchmal etwas schmerzt oder brennt.
  • Während des Dusch- oder Badevorgangs ist es in Ordnung, wenn über die Augendeckel sauberes Wasser fließt. Falls nötig, die Lider mit handwarmen Wasser tupfend säubern. Keinenfalls sollte Schaum und Seife in das Auge gelangen; das ist auch sonst nicht angenehm!
  • Nach der Operation ist es in Ordnung fernzusehen. Mit dem Lesen kann begonnen werden, allerdings ohne Anstrengung.
  • Wenn der Doktor sein Einverständnis gibt, ist es möglich zu schwimmen und in die Sauna zu gehen.
  • Sind Sie draußen unterwegs, dann ist bei dem Auge, das operiert wurde, ein Schutz vor Wetter, Wind und ganz besonders vor Sonneneinstrahlung durch Augengläser und beispielsweise einer Hutkrempe wichtig.
  • Das Autofahren ist möglich, sobald der Doktor sein Einverständnis gegeben hat respektive er attestiert, dass die Sehkraft dazu ausreicht. Ist noch an der Brille eine Korrektur notwendig, dann ist das eignete Glas einzustellen und zur Verfügung stehen.
  • Die festgelegte Arznei ist nach ärztlicher Angabe einzunehmen.

Bewahren Sie den Scharfblick

  • Beachten Sie die nachfolgenden Tipps zur Vorbeugung, dann wird Ihr Sehvermögen – und auch das Ihres Nachwuchses – Ihnen dankbar sein:
    Das Wichtigste ist der Lichtschutz
    Niemals in die Sonne ohne UV-Schutz-Brille. Dies sollte bereits als Kind beherzigt werden. Eine Spezialbrille ist aufzusetzen, wenn sich am Gletscher oder an anderen Extremanlagen aufgehalten wird.
  • Gesunder Lebensstil ohne Rauchen und das Zurückhalten bei alkoholischen Getränken bewirken, dass die Augen leistungsfähig bleiben.
  • Das Sehorgan kann ohne Schmerzen und vorerst ohne Störungen beim Sehen krank werden: Daher sind die Augen immer wieder vom Facharzt überprüfen zu lassen!
  • Wenn eine Schwangerschaft beabsichtigt wird, ist davor zu kontrollieren, ob alle nötigen Impfungen wahrgenommen wurden und eventuell die fehlenden ergänzt werden müssen. Dies ist notwendig, damit Infektionen verhindert werden, die sonst die Augen des Säuglings schädigen würden.

Bei Folgenden Symptomen ist unverzüglich ein Augenarzt aufzusuchen:

  • Die Sehkraft wird schlechter oder das Auge schmerzt.
  • Das Sehorgan wird rot.
  • Bei einer plötzlichen Wahrnehmung eines „Vorhangs vor dem Auge“ oder eines „Schleiers“
  • Wenn Sie in einem Blickwinkel des Gesichts nicht gut sehen oder er sich eingeengt anfühlt.
  • Beim Wahrnehmen schwarzer Mückenschwärne oder Lichtblitze.
  • Jedes Mall, wenn Sie spüren, mit den Augen ist etwas nicht in Ordnung.

Starerkrankungen durch Strahlung (Strahlenstar)

Die Augenlinsen reagieren auf UV-, IR- und Röntgenstrahlung sehr empfindlich. In tropischen Ländern mit starker Sonneneinstrahlung erkranken die Menschen schon relativ früh am grauen Star. Linsentrübungen sind hier häufig schon im Alter von vierzig bis fünfzig Jahren weit verbreitet. Auf dem Meer oder auf hohen Bergen ist die Strahlung besonders hoch. Segelsportler und Alpinisten müssen ihre Augen daher durch geeignete Brillen schützen, um dem grauen Star vorzubeugen.

Kortison verursacht grauen Star (Kortisonstar)

Das Medikament kann sowohl bei örtlicher als auch bei innerlicher Anwendung zur Entwicklung eines Grauen Stars führen Die Gabe von kortisonhaltigen Augentropfen sowie die Einnahme von Medikamenten gegen Gelenkrheuma oder Allergien bedürfen daher einer Begleitung durch einen Augenarzt. Patienten dürfen die Medikamente aber auf keinen Fall eigenmächtig absetzen, darüber muss der Arzt, in der Regel nach Rücksprache mit einem Augenarzt, entscheiden.

Grauer Star bei Diabetes Mellitus

Cataracta diabetica (Zuckerstar) tritt in erster Linie bei Menschen mit Typ-1-Diabetes auf. Bei diesem Typ Diabetes zerstören Autoimmunentzündungen die Insulinproduzierenden Zellen auf der Bauchspeicheldrüse. Die Krankheit tritt meist im Kindes- und Jugendalter auf. Durch den Ausfall der Zellen fehlt es am zuckerregulierenden Hormon und die Betroffenen müssen sich Insulin spritzen. Ohne dieses Medikament können Sie keinen Zucker verdauen. Bei Typ-1-Diabetikern stellt der Augenarzt häufig eine flocken- oder strahlenartige Linsentrübung (hintere subkapsuläre Rindentrübung) fest.
Typ-2-Diabetiker haben anfangs lediglich eine Unempfindlichkeit des Gewebes gegen Insulin, das Hormon ist aber vorhanden. Erst später kommt es zu einem Insulinmangel. Bei diesem Diabetikertyp tritt der graue Star meist als vorgezogener Altersstar auf. Grund für den Diabetes sind neben erblicher Veranlagung Übergewicht in Verbindung mit Bewegungsmangel.
Sehstörungen treten häufig auch aufgrund stark schwankender Blutzuckerwerte auf, die vorrübergehender Natur sind. Das geschieht häufig bei der Behandlung mit Insulin beziehungsweise beim Typ-2-Diabetikern auch bei der oralen Einnahme von blutzuckersenkenden Medikamenten

Von Kernstar oder Rindentrübung, sprechen Mediziner in der Regel wenn die Linse getrübt ist. Ausschlaggebend hierbei ist welcher Bereich von der Trübung betroffen ist. Doch in welchem Bereich des Auges befindet sich die Linse generell?
Beim grauen Star treten an der Linse des Auges Veränderungen auf. Um diese Veränderungen zu verstehen, ist es wichtig den Aufbau des Auges zu kennen. Hierbei fallen insbesondere die vorderen Abschnitte des Auges ins Gewicht.
Wie eine Fotokamera, so profitiert auch das Auge vom Lichteinfall. Daher wird das Auge nicht selten mit einer Kamera verglichen, obwohl die Möglichkeiten des Auges viel umfangreicher ausfallen. Das Auge ist zusammen mit der Netzhaut an die Funktionen des Gehirns gekoppelt. Brechungsmedien, wie Sie im weitesten Sinne in der Kamera vorkommen, sind im Auge vor allem die Linse sowie die Hornhaut.

Genetische Veranlagung

Der sogenannte Altersstar ist in den Genen verankert und kommt häufig vor. Auch der selten auftretende graue Star bei  Kindern und Jugendlichen ist häufig erblich bedingt.
Angeborener grauer Star:
Weniger als ein Prozent der Neugeborenen kommen mit einer Linsentrübung auf die Welt. Grund kann eine genetische Veranlagung sein oder eine Schädigung während der Schwangerschaft. Je nach Stärke der Linsentrübung ist ein frühzeitiger Eingriff erforderlich. Eine rechtzeitige Augenoperation ist bei einer starken Trübung unerlässlich, um eine Schwachsichtigkeit (sogenannte Amblyopie) zu verhindern. Diese entsteht bei einer stark ausgeprägten Linsentrübung zwangsläufig. Das Gehirn lernt das Sehen nicht, da durch das unscharfe beziehungsweise fehlende Netzhautbild die entsprechenden Reize fehlen. Bei einer geringen Linsentrübung kann sich das Sehen bei den kleinen Patienten meist normal entwickeln.

Wird beim Neugeborenenscreening Galaktosämie festgestellt, besteht die Behandlung aus einer speziellen Diät. Diese muss zeitlebens eingehalten werden. Die mit der Stoffwechselstörung einhergehende Linsentrübung, die sich schon in den ersten Lebenstagen bilden kann, geht in der Regel durch die Diät vollständig zurück. Diese Form des Grauen Stars wird auch als „angeboren erworben“ eingeordnet.
Grauer Star als Folge von Neurodermitis:
Die anlagebedingte Hautkrankheit kann zu einer Linsentrübung führen. Im Embryonalstadium bildet sich das Linsengewebe aus dem äußeren Keimblatt, dem Ektoderm. Aus diesem entwickeln sich neben der Augenlinse auch die Haut und die Haare.
Grauer Star bei Kurzsichtigkeit:
Generell neigen Menschen mit starker Kurzsichtigkeit zu verschiedenen Augenproblemen. Sie haben ein erhöhtes Risiko relativ früh am grauen Star zu erkranken.